Eugène Viollet-Le-Duc ( Paris 1814 – Lausanne 1879 ), Architekt und Architekturtheoretiker, wird nach archäologischen Reisen in Frankreich und Italien von Mérimée mit verschiedenen Restaurierungsarbeiten beauftragt, wie: Abtei Vézelay ( 1840 ), Sainte-Chapelle in Paris ( 1845–55 ), Nôtre Dame in Paris, die Kathedralen von Amiens, Chartres, Reims, die Basilika von Saint-Denis, die Festungsmauern von Carcassonne, weiter Arbeiten an der Kathedrale von Lausanne etc. Seine Restaurierungs- und Rekonstruktionstheorie beruht auf dem Grundsatz, dass die Gebäude auf der Basis archäologischer und historischer Kenntnisse nach den architektonischen Prinzipien ihrer Funktion ergänzt und rekonstruiert werden können. Dies führt ihn zu Interpretationen auf der Basis einer wissenschaftlichen Rationalität, die der Kreativität der mittelalterlichen Baumeister oft zu wenig Rechnung trägt. Mit seinen Ansichten bewirkte Viollet-Le-Duc eine starke Polarisierung innerhalb der Geschichte der Restaurierung und Denkmalpflege, die in der Ansicht John Ruskins, dass die Originalsubstanz unantastbar sei, ihren Gegenpart erhielt ( p Ruskin 1857 ). Viollet-le-Duc wurde stark kritisiert, jedoch sind dank seiner Arbeit viele Gebäude und -komplexe erhalten worden. Sein reich illustriertes Dictionnaire raisonné de l’architecture bestätigt seine These der strukturellen organischen und rationalen Qualitäten des französischen gothischen Stiles; mit folgenden Kapiteln: Construction, Chapelle, Charpente, Clocher, Sculpture, Style, Voûte.