Vorgestellt seinem Abrégé de la Vie des peintres.

Enthält eine neue Definition des coloris, das die Auszeichnung der Differenz in der Malerei ist. Es umfasst die couleur locale ( Lokalfarbe ), das ist die Eigenfarbe des Gegenstandes, die ihn charakterisiert und ihn von andern unterscheidet, und das clair – obscur, das die Kunst bezeichnet, Licht und Schatten vorteilhaft im Bilde zu verteilen. In das Werk ist sein Abrégé de la Vie des peintres integriert, das De Piles während eines Gefängnisaufenthaltes aus diplomatischen Gründen in Den Haag zwischen 1696 und 1697 geschrieben hat. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich im Jahre 1699 stellt er den Vortrag in der Académie vor. Dieser enthält seine Einschätzung der wichtigsten Künstler, eingeteilt nach Schulen und einem Geschmacksinn, der sich an hierarchische Prinzipien hält. Es sind keine Beschreibungen von Werken oder technischen Details enthalten, jedoch einige Anekdoten und Informationen, die von Plinius, Vasari, Bellori, Sandrart oder Félibien übernommen sind. Was de Piles über deutsche und flämische Künstler schreibt, entstammt seiner eigenen subjektiven Einschätzung. Ganz klar ist Peter Paul Rubens sein perfekter Maler ( peintre parfait ).