Der Codex ist italienischer Herkunft, von einem Illuminator geschrieben, der sich im Text klar von Schreibern und Malern distanziert. Scheinbar handelt es sich bei diesem bedeutenden und substanziellen
Text um ein Kompendium, das als Referenzbuch angelegt ist. Der Autor beschreibt in 32 Rezepten mit grosser Genauigkeit Miniaturmalerei auf Pergament: Grundieren und Vorbereitung; Farbmittel ( Zubereitung
und Verwendung, hauptsächlich aus Pflanzenextrakten, aber auch von mineralischen Pigmenten, u.a.: Weiss aus calcinierten Knochen, Zinnober, Mennige, Safran, Bleiweiss, Azurit, Brasilholz, Orpiment, grüne Erde,
gelber Ocker, Lapis Lazuli usw. ); Farbenmischen ( in Eitempera und in Öl ); Öle und Überzüge ( Gummi arabicum, Traganth und Eiweiss mit Honig als Schlussfirnis ); Gummenherstellung; verschiedene Vergoldungstechniken mit Herstellung des Gesso und Mordent ( Anlegemittel ), Musivgold und Goldschriften. Tinten werden nicht behandelt. Ungefähr gleichzeitig und zusammen mit Cennini 1390 bieten die Rezepte der De arte illuminandi einen perfekten Überblick über die Maltechnik auf allen Bildträgern in Italien um 1400.

In der Biblioteca Nazionale von Neapel durch Caravita 1872 gefunden.