Autor | Palladio, Andrea ; |
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Titel | I quattro libri dell’architettura di Andrea Palladio. |
Untertitel | Ne’ quali, dopo un breve trattato de’ cinque ordini, & di quelli avertimenti, che sono piu necessarij nel fabricare; Si tratta delle case private, delle vie, dei Ponti, delle Piazze, dei Xisti, et de’ Tempij. |
Publikationsjahr | 1570 |
Publikationsort | Venedig |
Verlag/Herausgeber | Dominico de’ Franceschi |
Sprache | Italienisch |
Illustrationen | Ja |
Beschreibung |
Andrea Palladio, eigentlich Andrea di Pietro Monaro ( 30.11.1508 Padua – 19.8.1580 Vicenza ), italienischer Architekt und Architekturtheoretiker. Lehre als Steinmetz und Bildhauer, ab 1540 als Architekt tätig. Ab 1552 Stadtbaumeister in Vicenza, ab 1560 vorwiegend in Venedig tätig. Palladio entwickelte einen Personalstil mit Elementen aus Renaissance und Manierismus sowie vorbarocken und historisierenden Elementen, der in Europa stark beachtet und als Palladianischer Klassizismus breite Nachfolge fand, jedoch nicht die Wichtigkeit der Quatro Libro von Serlio erreichte, die für die Entwicklung der europäischen Renaissance bedeutend waren. Auch die regola von Vignola waren letzendlich generell im Europa des 17. Jahrhunderts von grösserem Einfluss. I quattro libri d’architettura sind ein sehr ganzheitliches theoretisches und praktisches Traktat, das im ersten Buch die fünf Ordnungen, im zweiten die privaten Bauten, im dritten die öffentlichen Gebäude, Strassen und Brücken beschreibt. Das vierte Buch widmet sich den antiken Tempeln. Die eigentliche Originalität des Traktates besteht in der Beschreibung der eigenen Bauten von Palladio (Libro II), dieser Privatbauten, die auf der Terra ferma für die venetianischen und vizentinischen Aristokraten hochgezogen wurden (Villa Rotonda, villa Maser; Palazzo Chiericati, Thiene oder Valmarana). Hier bespricht Palladio die malerische Ornamentik der Palazzi, ein Fakt, der in Architekturtraktaten recht selten ist. Er bezeichnet u.a. die Bedeutung des Giebels am Privathaus als einen idealen Ort, um die gemalten und emblematischen Bildprogramme hervorzuheben. Für Palladio bietet sich aufgrund seines Antikenstudiums eine noble Rechtfertigung, ein Architekturmotiv der sakralen Baukunst zu übernehmen, wo es seiner Meinung nach seinen Ursprung hatte, « ... weil solche Giebel den Eingang des Gebäudes betonen und viel zur Vollkommenheit des Werkes beitragen, da so die Front weit über das Übrige hinausgehoben ist. Sie sind auch sehr geeignet, die Wappen und Embleme der Besitzer anzubringen, deren gewöhnlicher Platz in der Mitte der Front ist.» Das Libro II besteht weiter aus wichtigen, teilweise ausführlichen Angaben zu Baumaterialien, ganz in der Tradition von Vitruv, zu Holz und Holzqualität, Mauerbau und Mauertypen, zu Steinen (natürlichen und künstlichen), sowie zu Ziegeln, Kalk (mit der Beschreibung von verschiedenen Typen von Steinen, die sich zur Kalkherstellung eignen), Kalkzubereitung, Sand (mit Erwähnung des Puzzolan von Vitruv ), Sandqualitäten und Mörtelzubereitung, teilweise übernommen von Vitruv und Alberti. Beschrieben wird auch, wie Eisen, Blei und Kupfer am Bau Verwendung finden. |
Ausgaben |
Lat. Ausgabe: Millanges, Simon: Palladii Liber de architectura, nunc primum formis editus. Apud Simonem Millangium, Burdigalae (Bordeaux) 1580 (Bern UB, ZB Bong IV 946:2). Weitere ital. Ausgaben: Bartolomeo Carampello, Venedig 1581 | Bartolomeo Carampello, Venetia 1601 / idem, Venetia 1616 / Marc Antonio Brogiollo, Venetia 1642 / 1711, 1740, 1741, 1769 / Scamozzi Octave Bertotti, Vicenza 1776 -1783 und Vicenza 1786 / Bartolomeo Carampello, Venetia 1784 | Padova 1800 | Per gli Erede Moroni, Verona 1818 | weiter: I quattro libri di architettura, hg. und komm. v. L. Magagnato u. P. Marini, Milano 1980. Frz. Ausgaben: Traicté des cinq ordres d’architecture, dont se sont seruy les Anciens, augmenté par Sr. Le Muet, Langlois, Paris 1645 (Übersetzung des Libro I) | augmenté par Le Muet, Amsterdam 1646 | Les quatre livres de l’Architecture d’André Palladio. Mis en françois. Edme Martin, Paris 1650 / idem, Henry Wetstein, Amsterdam 1679 / idem, 1682 | Paris 1651, 1682 | Bernard Picart, La Haye 1726 | Bibliothèque Portative d’Architecture élémentaire à l’usage des artistes, seconde partie contenant L’Architecture de Palladio (en abrégé), chez Jombert, Paris 1764 | Scamozzi Octave Bertotti, Vienne et Lyon 1791 und Vicenza 1796 / Œuvres complètes, Alexandre Corréard, Paris 1825. Engl. Ausgaben: Ausgabe von Godfrey Richards, London 1663 / Godfrey Richards, London 1668 / Richards, London 1676 / Richards, London 1683 | T. Parkhurst, London 1693 (1. Buch, nach der frz. Auflage von Le Muet | Richards, London 1700 | G. Strawbridge, London 1708 ( 1. Buch, nach der frz. Auflage von Le Muet ) | Inigo Jones, London 1715, 1721, 1742 | Richards Ausgabe, Daniel Midwinter, London 1724 / Richards Ausgabe, Edw. Midwinter, London 1729 | revised by Colen Campbell, S. Harding, London 1728 und 1729 | printed for A. Bettesworth, London (1733) / Ausgabe der vier Bücher, von Isaac Ware, London 1738 und ca. 1754 | Ausgabe von Isaac Ware des 1. Buches, London 1742. Dt. Ausgaben: Böckler, Andreas: Die Baumeisterin Pallas oder Der in Teuschland erstandene Palladius. Johann Andrea Endter, Nürnberg 1698 (nur die beiden ersten Bücher; Reprint: Alfons Uhl, Nördlingen 1991) | Antonio Palladio: Die vier Bücher zur Architektur, üs. und hg. von A. Beyer und U. Schütte, Zürich und München 1983. Span. Ausgaben: Libro primero de la architectura..., Ivan Lasso, Valladolid 1625 / Ortiz y Sanz, Madrid 1797. Reprint der Editio Princeps von Venetia 1570: Cabiati, Otavio: Nota al Palladio, Hoepli, Milano 1945 ( Ristampa Hoepli Milano 1951, 1990, 1994 ) | mit Einl. v. E. Forssman: Hildesheim u. New York 1979. |
Weitere Ausgaben | |
Referenzen | Schlosser 1924, Blunt 1940, Uhle-Wettler 1994 , Architectura |
Verfasser | Zindel 2017 |