De la pirotechnia. Libri X
Autor Biringuccio, Vannoccio ;
Titel De la pirotechnia. Libri X
Untertitel dove ampiamente si tratta non solo di ogni sorte & diversita di miniere, ma anchora quanto si ricerca intorno à la prattica di quelle cose di quel che si appartiene a l'arte de la fusione over gitto de metalli come d'ogni altra cosa simile a questa.
Publikationsjahr 1540
Publikationsort Venedig
Verlag/Herausgeber Venturino Roffinello
Sprache Italienisch
Illustrationen Ja
Beschreibung

Vannoccio Biringuccio ( ca. 1480–1537 ) ist Architekt, Büchsenmacher, Metallurg und Hüttenwerksleiter aus Siena. Häufige Reisen durch Italien und Deutschland. Mit Agricola zusammen ist er der Vater der Metallurgie, der Alchimie und Iatrochemie ablehnt. Die bahnbrechende Schrift steht hoch über den Feuerwerksbüchern der Vergangenheit und wurde bis in das 17. Jahrhundert für die Praxis genutzt. Biringuccios Metallurgie, Artillerie- und Pyrotechnik ist das erste Werk seiner Art in Italien. Es handelt sich nicht nur um ein Buch der Metallurgie, sondern auch um die erste gedruckte Darstellung der anorganisch-chemischen Technik und der angewandten Chemie. Biringuccio beschreibt die Herstellung und Reinigung von Gold, Silber ( durch Entsilberung von Schwarzkupfer nach dem Kupferseigerverfahren ), Kupfer, Blei, Zinn, Messing, Eisen und Stahl. Entgegen vielen Zeitgenossen, wie z.B. Paracelsus, verneint er die Möglichkeit der Transmutation. Ausführlich schildert er in der Probirkunst die Herstellung und Verwendung der sogenannten Halbmetalle, wie Quecksilber, Schwefel, Antimon ( früheste Herstellung von Bleiantimongelb = Neapelgelb ! ), der Pyrite, Alaun, Arsenik, Realgar, Zinnober, Auripigment, Salpeter, Salmiak, Soda, Borax, Glas und Kochsalz, wobei er auch alle notwendigen Röst- und Schmelzprozesse, Destillationen und Sublimationen darstellt. Die Kunst des Gusses mit Wachsmodell und der Stücktechnik werden beschrieben; weiter wird der Metallguss ( mit Herstellung von Modellen und Gussformen für den Geschützbau sowie den Glockenguss ), das Schmelzen und die Verarbeitung der Metalle beschrieben ( u.a. niellare = Niellotechnik und Hartlöten im Werkofen über Holzkohle ), dann Schiesspulver und seine Herstellung sowie die Feuerwerkerei im Kriege. Teile auch über Farbmittel ( erwähnt Zaffer ! ), Terpentindestillation, über Gummen, Öle, Wachs und Cartapesta. Wichtiges Werk auch für Drucktechniken, mit Beschreibung vom Giessen der Buchstaben und deren Metallzusammensetzung. Biringuccio liefert auch die erste illustrierte Beschreibung des Drahtziehens mit verschiedenen Ziehbänken, dem Leirentisch, Zieheinrichtungen mit Spill ( mit senkrecht gelagerter Winde ) und des Schockenziehens mit Wasserkraft.

Ausgaben Weitere ital. Ausgaben: Bei Comin da Trino, Venezia 1550–1552 | Comin da Trino, Venezia 1558–1559 | Appresso P. Gironimo Giglio, Venetia 1559 | Gioseffo Longhi, Bologna 1678 | Krit. Ausgabe von Aldo Mieli, erster Teil, Bari 1914.
Frz. Ausgaben: Jaques Vincent, Paris 1556 | Paris 1572 | La Pyrotechnie ou l’art de feu, trad. de l’italien de Ven. Biringuccio, Jacques Cailloué, Rouen 1627 ( Kopie der Ausgabe Paris 1556 ) |
Teilübersetzung: Rieffel, Paris 1856.
Span. Teilausgabe: Perez de Vargas, Bernardo: De re metallica. Madrid 1568 / 69.
Lat. Ausgabe: Vincentio Biringuccio Pyrotechnie, Köln 1658.
Holländ. Ausgabe: Rotterdam 1672.
Dt. Ausgabe: Biringuccios Pirotechnica: Ein Lehrbuch der chemisch-metallurgischen Technologie und des Artilleriewesens aus dem 16. Jahrhundert. Übersetzt und erläutert von Dr. Otto Johannsen. Braunschweig 1925 ( mit 85 Abb. ).
Engl. Ausgabe: Smith, Cyril Stanley; Teach Gnudi, Martha: The Pirotechnia of Vannoccio Biringuccio. Translated from the Italian with an Introduction and notes. The American Institute of mining and metallurgical engineers, New York 1943 ( Reprint New York 1959 + M.I.T. Press, Cambridge 1966 ).
Reprint der Ausgabe Venedig 1540: Carugo, Adriano ( a cura di ): V. Biringuccio, De la Pirotechnica. Il Polifilo, Milano 1977.
Weitere Ausgaben
Referenzen Beckmann 1770–1806ff. ( 1783–1805 ), >Rosenthal 1795, Guareschi 1904, Eibner 1926, Alexander 1969–70, D’Alessandro / Persegati 1987, Bordini 1991, Wolters 1996b + c + d, Moretti / Salerno / Tommasi Ferroni 2004, Zindel 2010
Verfasser Zindel 2010