Wichtiges Rezeptkonvolut über Glas, Glasherstellung, Farben- und Mosaikmaterial ( mosaische Malerei ). Der erste Traktat ist anonym; der zweite wurde vom Florentiner Benedetto di Baldassare Obriachi geschrieben, und das dritte Traktat stammt aus dem Jahre 1443 (Ms n. 797 des Archivio di Stato aus Florenz). Es handelt sich hier um eine der wenigen italienischen Glastraktate, das nicht aus Venedig/Murano stammen.

Das erste Traktat beschreibt die Herstellung von Mosaiken (so Goldmosaik, dessen Herstellung zum ersten Mal von Theophilus als von den Griechen kommend erwähnt wird, Buch 2, Kap. XV) und Glas, sowie Bleiglas und deren Verarbeitung. Bleiglas in seiner frühen Herstellung vor dem 17. Jh. wird hauptsächlich für Mosaiksteine verwendet und nicht  z. B. für die Glasbläserei, da man mit ihm nicht die feinen und eleganten Glasformen blasen konnte. Erste Herstellung von Smalte zur Glas- und Mosaikfärbung (?) Traktat II beschreibt eine Herstellung von opaquem Glas für die Herstellung von Mosaiksteinen auf der Basis von Knochenasche, ein Rezept, das wohl islamischen Ursprungs ist. Normalerweise wird Zinndioxid verwendet. Brunoro 1645 übernimmt das Rezept, das in der Wissenschaft bis jetzt Johannes Kunckel zugeschrieben wurde.

Das dritte Traktat von 1443 beschreibt erstmals die steinimitierende Herstellung von Calcedon, einer Achatart, die die schwierige und komplexe Herstellung von Silbersalz bedingt, sowie verschiedene Möglichkeiten des Gold- und Silberauftrags auf Glas und Stein.