Giacomo Barozzi da Vignola (1.10.1507 – 7.7.1573, Rom) ist italienischer Architekt und Architekturtheoretiker. Tätig in Bologna, Piacenza und seit 1546 in Rom. Ab 1551 päpstlicher Baumeister, wird er 1564 mit der Fortführung des Baus der Peterskirche in Rom betraut. Schöpfer u.a. der Kirche Il Gesù ( 1568 / 84 ), deren Raumgliederung für den Kirchenbau der Gegenreformation und des Barock vorbildlich wurde. Arbeitete u.a. mit B. Ammanati und G. Vasari zusammen. Vignolas  Regole  von 1562 wurden in alle Kultursprachen übersetzt; dank ihrer knappen, eingängigen Form waren sie über Jahrhunderte hinweg das massgebliche Schulbuch für Architekten und übertrafen an Wirksamkeit selbst die umfangreicheren Theoriewerke eines Palladio, Serlio oder Scamozzi. In der Tradition Vitruvs fordert er klare Regelbildung als Grundlage jeder Bautätigkeit. Seine klassische Schrift über die fünf Säulenordnungen, in der er sein Konzept einer strengen Gliederung von Fassade und Baukörper theoretisch begründet, erlebte zahlreiche Auflagen und Übersetzungen. Der Einfluss Vignolas war im nördlichen Europa sehr stark, hauptsächlich in Frankreich ( vgl. die frz. Auflagen ), und ist nur vergleichbar mit dem Einfluss von Palladio in England.