Gualtherius (Walter) Ryff (Strasburg, um 1500 – Würzburg 1548) Humanist, Apotheker und Universalgenie beschreibt sich als mathematicus, aber auch als medicus. Er  war einer der produktivsten populärwissenschaftlichen Autoren des 16. Jahrhunderts und schrieb nicht nur anatomische Werke, sondern übersetzte auch kunsttechnologisch relevante Werke wie De mineralibus von Albertus Magnus 1541, De sculptura von Pomponius Gauricus 1547 (> Gauricus 1504) und Teile des Plinius 1548. Wie kaum ein anderer Autor konnte er den Wissensstoff leicht fassbar aufbereiten. Die erste deutsche Übersetzung und Kommentierung des Vitruv im Jahre 1548 krönte sein Werk. Die Kommentare zeigen seine grosse Kultur, er zitiert zahlreiche Autoren wie Alberti, Luca Pacioli, Serlio, Philandrier, Dürer, die Mathematiker Pedro Nunez und Oronce Fine, Niccolò Tartaglia usw. Seine wichtigste Quelle ist die Ausgabe von Cesare Cesariano in Como 1521, seine Übersetzung ist jedoch präziser. Die zahlreichen Stiche entnimmt er hauptsächlich anderen Werken, originale Stiche sind selten. Ryff übernimmt viel von Cesariano, aber auch von Colonna, Dürer, Serlio und Philandrier.

Die kunsttechnologischen Angaben sind treu nach Vitruv übersetzt und bringen keine zusätzlichen Informationen, seine Kommentare z. B. zu den Farbmitteln sind vage und weitschweifend.