Die Sammelhandschrift stammt aus dem tirolerischen Kloster Stams, wurde um 1330 in Tirol geschrieben und umfasst 135 Pergamentblätter. Beispiel eines mittelalterlichen Hausbuches u.a. mit lat.-dt. Wortverzeichnissen über die Namen der Fische und Insekten, von verschiedenen Tieren, Bauernregeln und astrologischen Abschnitten. Mit den ältesten Textilfärberezepten in deutscher Sprache, die aus 5 Folia bestehen. Grösstenteils Färbevorschriften mit wasserunlöslichen, anorganischen Farbmitteln ( u.a. Zinnober, Mennige, Auripigment, Grünspan, Bergweiss = wohl unreine Zinkspate aus Tirol ) unter Zugabe von Gummi arabicum für die Färbung von Zendel oder Zindel ( feiner Seidenstoff oder Samt ) und Wolle ! Kombinationen von den genannten Mineralfarben mit wasserlöslichen Pflanzenstofffarben ( Brasilholz, Berberitze, Rotholz, Kornblume, Färberscharte, Nussschalen, Attichbeeren, Ahornlaub, Eichengallen und Indigo ) beweisen, dass der Verfasser dieser Rezepte etwas vom Fach verstanden hat, etwa um Zendel mit Kalk + Brasilholz + Alaun rot zu färben oder mit Auripigment + Brasilholz + Alaun gelb zu färben.