Della architettura di Gioseffe Viola Zanini Padovano pittore, et architetto.
Autor Viola Zanini, Gioseffe ;
Titel Della architettura di Gioseffe Viola Zanini Padovano pittore, et architetto.
Untertitel Libri due. Ne quali con nuouva Simmetria, & Facoltà si mostrano le giuste regole de i cinque ordini di detta Architettura, & osservationi de’ più eccellenti Architetti...
Publikationsjahr 1629
Publikationsort Padua
Verlag/Herausgeber Francesco Bolzetta
Sprache Italienisch
Illustrationen Ja
Beschreibung

Viola Zanini, Gioseffe oder Giuseppe (Padua, um 1575/80 – 1631), Maler und Architekt, stammt aus einer Familie von Unternehmern und Maurern. Er erhielt in Padua eine intellektuelle Ausbildung im Umkreis des Architekten und Humanisten Vincenzo Dotto. Erhalten sind von Viola Zanini der Palazzo Cumanoin Scalona und einige Deckengemälde, die er mit der Technik der Quadratura ausgeführt hat (Quadraturmalerei).

Aussergewöhnlich an der Form eines Buches dieser Zeit sind die häufigen Annotationen in moderner Zitierform, die den Text ergänzen und mit denen Viola Zanini seinen grossen kulturellen Hintergrund belegt. Wie die Ideavon Scamozzi, publiziert im Jahre 1615, zeigt auch sein Werk einige Ambitionen. Er will nicht nur die fünf Ordnungen nach den besten Architekten aufzeigen (im Libro II), sondern behandelt im ersten Buch auch intensiv die zum Bau verwendeten Materialien, die „Meteorologie“, die Mathematik und die Perspektive. 

In den einführenden Kapiteln erklärt er sehr weitläufig die Technik der QuadraturaDella prospettiva che si fa ne i soffitti, e volti di sotto in sù. Nach diesen generellen Einführungen behandelt das erste Buch Baumaterialien, wie: Steine, Ziegel, Metalle und Holz. Ganz in der Tradition von Vitruv, den er oft zitiert, werden die verschiedenen Vorkommen der Steine beschrieben, deren Vor- und Nachteile am Bau, sowie die in der Antike von den Bildhauern verwendeten Steine. Weiter bespricht er kompetent die Qualitäten von Sand und die Herstellung von Kalk, Mörtel (malta undsmaltature= Innenputz oder Kalktünche), sowie Beschreibung der Zusammensetzung des terrazzo oder einer Kalk-/Sandmischung mit feinen Eisensplittern und Wachs, die er marognanennt. Interessant die Beschreibung einer Beimischung von Glassplittern aus Murano um marmorne Säulen zu imitieren (Libro I, Cap. XVI). Im Kapitel XXXXV wird die Zusammensetzung und Verwendung von Stuck (Kalk, Marmormehl, mit Harz und Eiweiss) beschrieben, wie auch verschiedene Arten von Mosaiken (litostrati, mosaica odercommesso).

Das zweite Buch behandelt die fünf Säulenordnungen, ganz in der Nachfolge von Palladio, jedoch viel oberflächlicher, was ihm in Frankreich grosse Kritik von Seiten von Fréart de Chambray oder François Blondel eintrug (un grand diseur de rien). Das Interesse des Werkes liegt eindeutig in der Beschreibung der Materialien und den ausführenden künstlerischen Techniken.

Ausgaben Weitere Ausgaben: idem, Aggiuntovi di nuovo il modo di levar il fumo alli camini ... da Andrea Minorelli.., Giacomo Cadorino, Padova 1677 / idem, Padova 1678.
Referenzen Architectura (Pauwels 2011)
Verfasser Zindel 2017
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