De’ veri precetti della pittura libri tre
Autor Armenini, Giovanni Battista ;
Titel De’ veri precetti della pittura libri tre
Untertitel Ne’ quali con bell’ordine d’utili & buoni avertimenti, per chi desidera in essa farsi con prestezza eccellente; si dimostrano i modi principali del disegnare, & del dipingere, & di fare le Pitture, che si convengono alle conditioni de’ luoghi, & delle persone.
Publikationsjahr 1586
Publikationsort Ravenna
Verlag/Herausgeber Francesco Tebaldini
Sprache Italienisch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Giovan Battista Armenini (Faenza 1533 – Faenza 1609 ) hielt sich von 1550–56 in Rom auf, reiste danach durch ganz Italien, bevor er 1564 Priester wurde. Ab 1566 war er Rektor der Kirche San Tommaso in Faenza. Obwohl sein Buch einige Bedeutung für die Malerei der Renaissance hatte, wurden bis ins 19. Jahrhundert nur gerade fünf Ausgaben ediert.

            Armenini bietet mit seinem Buch die wohl bedeutendste Hinweissammlung, die als Grundlage zum Studium von Maltechniken der Renaissance gilt. Zum Teil stark an Vasari orientiert, auch kunsttheoretisch. Das Manual wird zwar in Ravenna 1586 herausgegeben, ist aber schon in den 60er Jahren entstanden. Die Rezepte sind eher Hinweise und Beschreibungen, die in drei Büchern als Volltext geschrieben sind.

            Buch I enthält hauptsächlich kunsttheoretische Angaben ( invenzione, disegno, maniere usw. ), die an Vasari angelehnt sind. Buch II enthält ab Kapitel III und IV maltechnische Informationen über Perspektive und Proportionen, Kapitel V ist Hinweisen zur Modellherstellung gewidmet, das Kapitel VI berichtet über Übertragungstechniken und Kartons. Kapitel VII spricht von Farbmitteln, Grundierung und mestica sowie über Malerei a fresco; weiter über Seccomalerei auf Geweben, Mauern und über die Tafelmalerei. Kap. VIII widmet sich der Temperamalerei. Kap. IX über Ölmalerei, handelt von verschiedenen Arten, mit Öl zu malen, imprimitura, Firnissen ( u.a. Weingeistfirnisse mit Benzoe und aqua vita ) und Farbmitteln. Kap. X widmet sich den ritocchi a fresco, a secco und a olio. Armenini meint, dass kleine Retuschen an der Wand möglich seien. Kap. XI wird wieder kunsttheoretisch ( compositione und Farbenlehre ). Buch III gibt technische und theoretische Hinweise auf Garten- und Hausarchitektur, Tempel-,Kuppel-, Palast- und Fassadenmalerei, mit breiten Hinweisen auf die Maltechnik der antichi. Armenini  nimmt die Sgraffito-Technik offiziell in den Bereich der Möglichkeiten der Fassadengestaltung auf, was Alberti noch verworfen hatte. Er schlägt auch vor, Gegenstände aus dem Bereich der Poesie für weniger bedeutende Leute ( persone industriose ) auf deren Fassaden zu malen, für bedeutendere Leute ( uomini illustri ) eher Themen aus dem Bereich der Historie.

            In der ganzen Sammlung sind wertvolle technische Hinweise bedeutender Maler eingestreut: z.B. Luca Cambiaso, Albrecht Dürer, Giulio Romano usw. Unter Tintoretto ist ein wichtiger Bericht über die Verwendung von Bozzettis in den Ateliers eingestreut.

            Wichtige Grundlage für die technischen Schriften von > Bisagno 1642 und > Volpato um 1672.

Ausgaben Weitere ital. Ausgaben: Francesco Tebaldini, Ravenna 1587, mit dem Titelzusatz: Opera non solo utile, & necessaria à tutti gli Artefici per cagion del disegno lume, & fondamento di tutte l’altre arti minori, ma anco à ciascun altra persona intindente di cosi nobile professione (Ristampa Verlag Olms, Hildesheim 1971 ) | Francesco Salerni in Biri, Venetia 1678 (Ex. : Bern UB : KMU Qdd 4 60) | S. Ticozzi, Milano 1820 ( Ristampa anast. Forni, Sala Bolognese 1982) | G. Rosini, Pisa 1823 | a cura di G. Gargani, Firenze 1863.
Engl. Ausgabe: On the true precepts of the art of painting. Üs. von E. Olszewcki, New York 1977.
Reprints: A cura di Gorreri, Marina: Giovan Battista Armenin , De’ veri precetti della pittura. Giulio Einaudi editore, Torino 1988 (mit Textausgabe und Kommentar von E. Castelnuovo ) | Print-to-order B & W Reprint, AstroLogos Books 2004.
Weitere Ausgaben
Bezug zu anderen Quellen
Referenzen Merrifield 1846, Berger 1897, Berger 1909, Schlosser 1924, Blunt 1940, Panichi 1977, Koller 1984, Bordini 1991, Uhle-Wettler 1994, Koller / Raft 1999