L’art de tourner
Autor Plumier, Charles ;
Titel L’art de tourner
Untertitel ou de faire en perfection toutes sortes d’ouvrages au tour ... ouvrage très curieux et très nécessaire à ceux qui s’excercent au tour; composé en français et en latin en faveur des étrangers ...
Publikationsjahr 1701
Publikationsort Lyon
Verlag/Herausgeber Cert
Sprache Französisch
Illustrationen Ja
Beschreibung

Der französische Abbé Charles le Plumier ( 1646–1704 ), war königlicher Botaniker, unternahm auf königlichen Wunsch eine Forschungsreise nach Amerika und schrieb mehrere Werke auf diesem Gebiet. Zu den mechanischen Künsten gehörend, fand die Drehkunst erstmals in seinem Buch eine fachwissenschaftliche literarische Darstellung. Die Drehkunst gehörte zu den hoffähigen Künsten und stand im 16.–18. Jahrhundert in grosser Blüte. Dies rief bald eine Differenzierung in gemeine oder niedere und eine höhere Drehkunst hervor. Letztere hatte das Unrunddrehen, insbesondere das Passigdrehen, Ovaldrehen, Medaillendrehen und Porträtdrehen sowie besondere Dreh-Kunststücke zum Gegenstand. Als Werkstoffe dienten zahlreiche Holzarten, Schildpatt, Horn, Bein, Stein, Elfenbein und leicht bearbeitbare Metalle. Damit gehörten verschiedene Einlegearbeiten oder Marketerien auch zum Beruf des Drechslers. Zum Fachwissen des Drechslers gehörten damals u.a. auch die Werkstoffeigenschaften dieser verwendeten Materialien. Weiter galt Kunstdrehen als geistig anspruchsvolle Tätigkeit, die wissenschaftliche Kenntnisse in der Geometrie, Mechanik, Statik und Baukunst erforderte. Neben den zahlreichen Anweisungen zur Drehkunst enthält das Buch auch Hinweise zur Restaurierung von Elfenbein, weiter präventive Tipps, um das Elfenbein vor dem Reissen zu bewahren oder verdorbenes Elfenbein zu bleichen, mit einem Rezept eines chinesischen Lackes.

Ausgaben Weitere frz. Ausgaben: Synchron. franz. lat. Ausgabe, bei Pierre Auboin, Pierre Ribou & Claude Jombert, Paris 1706 (Ex.: Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln) / Paris 1749.
Dt. Ausgabe: Anonymus: Die Kunst zu drechseln, ehemals in französischer und lateinischer Sprache von Plumier abgefasst, nun neben der französischen Urschrift, mit einer deutschen Übersetzung, einigen Anmerkungen, Zusätzen und Kupfern vermehrt herausgegeben von einem Liebhaber der Drehkunst. Breitkopf, Leipzig 1776 ( mit 84 Kupfertafeln )
Referenzen Baudry et al. 1978, Vuilleumier 1980, Buchheim/Sonnemann 1990, Zindel 2010
Verfasser Zindel 2010