Bullant’s Reigleist ein kurzes Traktat, das sich nur den fünf Säulenordnungen widmet, vergleichbar der Ausgabe der Regola von Vignola, erschienen in Rom 1562. Wie im Vignolabüchlein ist auch die Reiglevon den Abbildungen bestimmt (über 60 Holzschnitte), der Text, kursiv geschrieben und damit als Zitat ausgewiesen, ist fast ausschliesslich den beiden französischen Übersetzungen von Jean Martin übernommen, jene von Vitruv (1547), die die Einleitung bestimmt und jene von Alberti (1553), die den hauptsächlichen Anteil des Textes einnimmt.

Bullant führt jedoch eine Neuerung ein, indem er ein rein geometrisches System der Darstellung wählt, wobei er sich vom Traktat des Hans Blum Quinque columnarum exacta descriptio....inspirieren lässt. Er muss die franz. Übersetzung, die in Antwerpen 1551 erschienen ist, gekannt haben. Wie Blum bezieht sich Bullant wortgleich darauf, dass das Werk au prouffit de tous ouvriers besongnans au compas & à l’esquierre geschrieben wurde. Das Büchlein, hauptsächlich in seiner 2. Ausgabe, war sehr verbreitet und richtete sich als Vorlage an alle Handwerker wie Maler, Maurer, Steinmetzen, Goldschmiede, Bildschnitzer, Zimmerleute und Schreiner.

• Reigle générale d'architecture des cinq manières de colonnes, David Ferrand (1647) von

• Quinque columnarum exacta descriptio atque delineatio [...], Christoph I Froschauer (1550) von Blum, Johannes
• Regola de’ Cinque Ordini d’Archittettura (1562) von Vignola, Giacomo Barozzi da