Canon
Autor Polyklet ( Polycleites, Polykleitos ) von Argos ;
Titel Canon
Untertitel 5. Jh. v. Chr.
Publikationsjahr -499 - -400
Publikationsort
Verlag/Herausgeber
Illustrationen Nein
Beschreibung

Polyklet von Argos ( Polycleites oder Polykleitos, aktiv zw. 460 – 420 v. Chr. ), nach Plinius aus Sicyone stammend, war einer der bedeutendsten Bildhauer der Antike, Erzgiesser, Schüler von Hagelades, Zeitgenosse und Rivale von Phidias. Er ist bekannt für seine nackten stehenden Krieger und für die Erfindung des sog. Contrapostes. Er übertrug seine Theorie auf eine menschliche Statue, den Doryphoros, die er und andere Künstler ebenso als Canon oder Kanon bezeichneten. Sie verkörpert schon in der Antike bei Plinius, Vitruv oder Columella, und später auch bei Galenus, in Frankreich auch Galien genannt, die perfekte Harmonie mit ebensolchen Proportionen. Plinius hauptsächlich und Vitruv erwähnen oft Polyklet und die perfekten anthropomorphen Proportionen seiner Werke. Erhalten sind jedoch keine seiner originalen Figuren, ausser Nachbildungen und Kopien, u.a. auch in Münzenform. Vitruv übernimmt die Theorie der perfekten Symmetrie auch für seine Bauten. Hiess die Musterfigur Polyklet’s Kanon, so nannte er das einzige erhaltene Schriftstück ebenso ( canon ). Es handelt sich um eine in minimalen Resten erhaltene Lehrschrift und wurde von Galenus sehr frei übertragen (> Galenus, um 180). Galenus erarbeitete auf der Grundlage antiker Texte oder deren Reste ( u.a. Polyklet, Plinius usw. ) eine Art Führer für Skulptoren und eine Theorie der Proportionen, die die Steinmetzen und Holzschnitzer ab der Zeit seiner ersten Publikation ab 1534 stärker beschäftigte als die Maler. Für Proportion und Harmonie beruft er sich sehr stark auf die Theorie von Polyklet und deren Umsetzung in der Figur Canon. Canon als Begriff wird zum Synonym theoretischer und programmatischer Vorschriften jeglicher Art.

Bezug zu anderen Quellen
Referenzen Galien 1984, Overbeck 1893–1894, Baudry et al. 1978, Ziegler/Sontheimer 1979, Beck / Bol 1990, Muller-Dufeu 2002 
Verfasser Zindel 2017
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