Chymischer Manufacturier und Fabricant
Autor Hoffmann, Gottfried August ;
Titel Chymischer Manufacturier und Fabricant
Untertitel Darinnen die Anfangsgründe der Metallurgie und Apotheker-Wissenschaft, vornemlich aber derer Künste, Handwerke, und Wirthschaft, wie der Handwerksmann solches verstehen und fassen kann, abgehandelt werden.
Publikationsjahr 1758
Publikationsort Gotha
Verlag/Herausgeber Christian Mevius
Sprache Deutsch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Das Buch ist in vier Kapitel (Bücher) aufgeteilt. Ohne Übersicht und Inhaltsverzeichnis werden Rezepte und Anweisungen inhaltlich schwierig nachvollziehbar aneinandergereiht. Je weiter man im Buch vorstösst, desto häufiger werden Anleitungen zum täglichen Leben eingestreut. Der beste Abschnitt des Buches sind die Hinweise unter Mahler- und Tischlerfarben (ab S. 173).

Das erste Buch handelt Von der Chymie überhaupt  und erklärt generelle Begriffe des chemischen Verständnisses der Zeit. Das andere Buch von der Chymie insbesondere bespricht Von Zugutmachung der aus der Erde genommenen Dinge, Fossilien genannt (S. 74). Unter Fossilien werden auch Erze und Mineralien verstanden. Einige Hinweise auf Zinnober, Bleyglass, Bleyglanz, Zubereitung des Kupfervitriols (S. 92). Im Kapitel: Vom Waschen der Körper und deren Reinigung (S. 109) gibt einige Hinweise, wie man verschiedene Utensilien „reinigen“ kann: Silber scheuert man mit Salzwasser, z. E. mit Weinstein und Küchensalze. Weiter Reinigung von Zinn und Blei; Tintenflecken werden mit dem Spiritu des Kupferwassers zum Verschwinden gebracht; Reinigung von schwarzem Samt (S. 128); Bleichen von Leinwand (S. 131). Von der Färbekunst widmet sich der Küpenfärbung von Stoffen (S. 137): Besprochen werden Waid und Indigo; Cochenille; Färberröthe, Crapp, Curcume; die Farbe gelb wird aus indianischem Gelbholze oder mit Farbeblumen, Pfriemkraut genannt, oder Schart oder Wiede, oder griechisch Heu oder der Wurzel des Schellkrautes gemacht; Schwefelgelb macht man mit Johannisblumen und Alaun; Grün gefärbt wird durch Blaufärbung, die abgesotten wird und dann gegilbt wird. Von den Mahler= und Tischlerfarben (S. 173): Gibt Hinweise auf die Mischung von Farbtönen und deren Bindemittel, unterteilt in Leimfarben und Ölfarben; z.B.: Zimmetfarbe aus lichtem Ocker und Nürnberger Bolus; Zeisiggrün besteht aus destilliertem Grünspan, etwas cremor tartari, mit Weinessig ausgegossen und mit Gummi guttae versetzt; Kastanienbraun aus Umbra mit Beiweiss; Orangengelb aus Zinnober und Auripigment; Fleischfarbe aus Zinnober mit Bleiweiss; Anweisungen zu Lasur und Schattierungen; Anweisung zum Anbringen eines Leimwassers auf Holz im Innenraum; Leinöl oder Nussöl aussen, Nussöl muss mit Firnis als Sikkativ gemischt werden. Anweisungen zum Überziehen mit verschiedenen Lacken unter Verwendung von Sandarac, Mastix, weisser Agtstein, Weihrauch, venedischer Terpentin, Drachenblut; gelbe Bleyglätte, auch Goldglätte genannt werden als Unterlegung zur Vergoldung verwendet (ab S. 186). Hinweise für Buchbinder, den Schnitt eines Buches mit Umbra in Wasser gelöst aufzutragen, nach dem Trocknen mit Eiweiss und Goldblatt zu belegen, das mit dem Zahn poliert wird. Goldene Buchstaben auf Bücher zu machen; Ledergerben (ab S. 219) und, ausführlich, Leder beizen und färben; Besprechung von Holz und seinen Qualitäten; Besprechung von Leimen (Tischler-, Pergamentleim) und Kitten; Metall löten; Gold- und Silberarbeit;  Messerschmiedarbeit. Das Buch wird abgeschlossen mit Kapiteln über Destillation, Evaporation und Ausdünsten.

Ausgaben Titel der 1. Auflage: Chymischer Manufacturier und Fabrikant ...., dann, mit dem gleichen Inhalt unter neuem Titel: Unterricht in der Chemie, Metallurgie, Oekonomie, den Handwerkern und andern Künstlern nöthigen Kenntnissen ......
Referenzen Schießl 1989, Brachert 2001
Verfasser Zindel 2017
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