De artificiali perspectiva ist das erste gedruckte Werk über Perspektive. De pictura de Leon Battista Alberti, le De prospectiva pingendi von Piero della Francesca und das Traktat von Leonardo da Vinci waren 1505 noch Manuskrpite. Kenntnisse der Theorien des Priesters Jean Viator (um 1445 – um 1524) hatten Albrecht Dürer, Vignola, Jean Cousin und Androuet Du Cerceau. Eines der frühen bekannten Perspektivbücher der Renaissance. Viator war stolz, dass sein Buch und seine Thesen französische, deutsche, wie auch italienische Künstler begeistern konnten. Dieses französische Werk findet seinen Ursprung und seine Inspiration in der franco-flämischen Buchmalerei. Pélerin gibt der gesamten nordeuropäischen, bodenständigen Perspektive eine aktuelle theoretische Form. Er stellt eine Perspektive dar, die zwei Flucht-oder Distanzpunkte kennt, welche senkrecht übereinander auf einer Achse nach Art der Fischgräte verteilt waren. Es handelt sich weniger um eine durchrationalisierte Konstruktion, denn um eine empirische Darstellungsweise des Räumlichen. Die Konstruktionsweise mit den zwei Distanzpunkten war in Italien schon seit 1445 bekannt, belegt durch die Synopia (Unterzeichnung) der Natività von Paolo Ucello in San Martino alla Scala, in Florenz. Die Distanzpunktkonstruktion wie sie Viator darstellt wurde wohl von Fouquet und Leonardo da Vinci nach Frankreich gebracht.

• Livre de perspective, Jehan Le Royer (1560) von Cousin, Jean le Vieux
• Leçons de perspective positive. , Mamert Patisson Imprimeur (1576) von Androuet du Cerceau, Jacques