L’art de faire et d’employer le vernis, ou l’art du vernisseur, auquel on a joint celui du peintre et du doreur
Autor Watin, Jean-Felix ;
Titel L’art de faire et d’employer le vernis, ou l’art du vernisseur, auquel on a joint celui du peintre et du doreur
Untertitel
Publikationsjahr 1772
Publikationsort Paris
Verlag/Herausgeber Quillau
Sprache Französisch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Jean-Felix Watin war Maler, Vergolder und Lackierer und unterhielt daneben einen schwunghaften Handel mit selbst hergestellten Materialien und Werkzeugen. Die zweite, korrigierte und leicht erweiterte Ausgabe von 1773 ist ein qualifizierter und unerschöpflicher Fundus eines Staffiermalers zu Malmitteln und deren Zubereitung; weiter zu Materialien der Firnisse ( Cyprisches und Venetianer-Terpentin; Sandarak; Elemi-Balsam, Mastix; Stockharz = Schellack; Bernstein. Watin erwähnt zwei Sorten von Kopal und warnt vor der Verwendung von Kolophonium und Animae, usw. ); sehr ausführlich über Lackarbeiten ( z.B. Tempera à la chipolin mit Knoblauchköpfen ), dann Öl-Lackierungen und Imitation des chinesischen und japanischen Lackes; schwarzer Lack. Ferner erhabene Malerei, das wiederholte Abschleifen der Firnislagen, Aventuringrund, Vergoldung ( alte und neue Rezepturen mit Weingeistfirnis, oder gemischte Verfahren, polierte Ölvergoldung ); jegliche Imitationstechniken und Begriffe dazu ( Silberfarb = Weisspigment + Indigo + Rebenschwarz ); Beschreibung des Chipolin-Anstrichs ( porzellanartiger überfirnisster und polierter Leimfarbenanstrich, vergleichbar mit geschliffenem Pinselmarmor ) etc. ! Nach Beckmann 1772 ist Watin exakt in den Werkstoffangaben und Rezepturen, wie auch praktikabel in den technischen Anweisungen. Watin gibt den Stand der Farben- und Firnisfabrikation der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder, nebst allen Verfälschungen, Imitationen und mit genauer Anleitung zu deren Ausführung. Sehr wichtig und weit verbreitet.

            In der Ausgabe von 1778 kritisiert Watin u.a. Delormois, dem er vorwirft, nicht getestete und nicht zu verwendende Firnisse zu empfehlen. Die Kritik ist allerdings nicht uneigennützig, da Watin hauptsächlich seinen eigenen, sogenannt geruchlosen Firnis auf den Markt bringen wollte.

Ausgaben Frz. Ausgaben: Watin, Jean-Felix: L’Art du peintre, doreur, vernisseur. Ouvrage utile aux artistes & aux Amateurs qui veulent entreprendre de peindre, dorer & vernir toutes sortes de sujets en bâtiments, meubles, bijoux, equipages &c. Seconde édition revue, corrigée & considérablement augmenté, Paris 1773 ( beigefügt: Mémoire sur le vernis de la chine, du pére D’Incarville, p. 313–335 ; Ex. : Basel UB, Magazin : UBH Js IX 31) | Paris 1776 (Ex. : Bern UB Speichermagazin, Sektor E7 : MUE Klein p 153a) / Boubers, Liège et Paris 1778 | Impr. F. J. Desoer, Paris 1787 (Ex.: Bern UB Kunstgeschichte, Museum: KMU DB 5 40) | Desoer, Paris 1793 | weiter 1815, 1819 ( 8. Ausgabe ), 1823 | L. Mulo, Paris 1898 ( 13. Ausgabe, Encyclopédie Roret ).
Dt. Ausgabe: Der Staffirmaler, oder die Kunst anzustreichen, zu vergolden und zu lackiren, wie solche bey Gebäuden, Meublen, Galanteriewaaren, Kutschen, u.s.w. Nach der zweyten viel verbesserten Französischen Ausgabe übersetzt. Bey Siegfried Lebrecht Crusius; Leipzig 1774 (Ex.: Basel UB, Magazin: UBH Js IX 36) | idem, Leipzig 1779 | Voigt, Weimar 1784 ( Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. 207 ) | Watin, J. F.: Kunst des Staffiermalers, Vergolders, Lackierers und Farbenfabricanten ..., überarbeitet von D. Heidemann, Ilmenau 1824 | 1834 | überarbeitet von A. W. Hertel, Weimar 1854 ( = Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, Band 207 ) | überarbeitet von R. Tormin, Weimar 1882 | 1916 ( 14. Ausgabe ).
Vgl. auch: Bickes, Friedrich August: Das Ganze der Kunst des Lackierens, Vergoldens, Staffirmalens und der damit verbundenen Farbenbereitung, oder deutlichen Anweisung, wie solche bei Gebäuden, Meublen, Galanteriewaaren, Kutschen usw. auf die beste, leichteste und einfachste Art anzuwenden sind. Mit berichtigenden Bemerkungen über die Manieren des M. Watin und ein Anhang über die Bereitung und Anwendung des Chinesischen Lacks. Für Maler, Anstreicher, Tischler etc. grossen-theils nach Selbsterfahrungen. Classische Buchhandlung, Heilbronn 1834.
Reprints: Fac-simile Ausgabe Paris 1755 bei Edition Léonce Laget, Paris 1975 /Ausgabe Paris-Liège 1778 bei Edition Léonce Laget, Liège 1977 / dtsche Ausgabe Leipzig 1774 bei Kremer Reprint, Aichstetten (1986)
Weitere Ausgaben
Referenzen Beckmann 1770–1806, Engelmann 1844 / 50, Berger 1901, Bazzi 1956, Teyssèdre 1965, Huth 1971, Mâle-Pignerolle 1975, Baudry et al. 1978, Schiessl 1980, Koller 1984, Hess 1989, Schießl 1989, Bordini 1991, Wellmer 1999, Brachert 2001, Zindel 2010
Verfasser Zindel 2010
Schlagworte
Asphalt (Farbmittel) Berggrün Berlinerblau Bernstein Bernsteinöl Blattgold Bleigelb Bleiweiss Bronzierung (Mobiliar) Bronzierung Bronzierung (Malerei) Bronzierung Gips (Skulptur und Plastik) Bronzierung Gips (Architektur) Buchmalerei Chinoiserie (Malerei) Chromgrün Chrompigmente Cochenille (Farbmittel) Copaiva Curcuma (Colorant) Degradation (Bindemittel und filmbindendes Material) Degradation (Farbmittel) Dekorationsmalerei (Architektur) Drachenblut (Bindemittel und filmbindendes Material) Drachenblut (Farbmittel) Enkaustik Farbfassung (Skulptur und Plastik) Fassadenmalerei Fischleim Buchmalerei Florentinerlack (Farbmittel) Französischer Glanzfirnis (Mobiliar) Gips (Skulptur und Plastik) Gipsfassung (Architektur) Gipsfassung (Skulptur und Plastik) Gipsstein Glutinleime Gummen (Bindemittel und filmbindendes Material) Gummi Elemi Gummi animae Gummi olampi Gummi sagapenum Gummigutt (Farbmittel) Gummigutt (Bindemittel und filmbindendes Material) Harzessenzfirnis (Mobiliar) Holzbeize Holzfärbung Holzimitation (Malerei) Holzkitte Imitationstechniken (Malerei) Kandiszuckerfirnis Kaseinmalerei Kasslerbraun Keramik (Architektur) Keramik Kitte Klarsichtige Öllackfirnisse (Mobiliar) Klarsichtige Öllackfirnisse (Malerei) Kolophonium Kopale (Bindemittel und filmbindendes Material) Kupferresinat (Farbmittel) Lackkunst (Mobiliar) Lackkunst (Malerei) Lapislazuli (Farbmittel) Leimmalerei (Architektur) Leinöl Lüstermalerei Malachit (Farbmittel) Malereiüberzüge Maltechnik Steinimitation Maltechniken (Schriftgut, Zeichnung und Druckgrafik) Maltechniken (Mobiliar) Maltechniken (Architektur) Mastix Mattgold Messing Metallapplikationen (Architektur) Metallapplikationen Stein Metallauflagen Pergament (Schriftgut, Zeichnung und Druckgrafik) Metallbemalung (Architektur) Metalle (Architektur) Mineralischer Turbith (Farbmittel) Minium Mohnöl Mordentvergoldung Natürliche Farbstoffe Neapelgelb Nelkenöl Nussöl Orlean (Farbmittel) Papierbildträger (Schriftgut, Zeichnung und Druckgrafik) Pflanzenschwarz Pinselmarmor Polierweiss Realgar (Farbmittel) Safran (Farbmittel) Saftgrün Sandarak (Bindemittel und filmbindendes Material) Sarcocolla (Bindemittel und filmbindendes Material) Schellack Schlämmen Spanischer Firnis Spiköl Stein (Prävention, Konservierung und Restaurierung) Steinbemalung (Architektur) Steinfassung Steinimprägnierung Streutechniken (Skulptur und Plastik) Streutechniken (Mobiliar) Streutechniken (Malerei) Sumach (Farbmittel) Temperamalerei Terpentine (Bindemittel und filmbindendes Material) Terpentine Terpentinöl Tierische Eiweisse (Bindemittel und filmbindendes Material) Trockenöl Urushi (Mobiliar) Vernis Martin (Mobiliar) Wachsmalerei Wachsmalerei (Architektur) Wandmalerei Wau (Farbmittel) Wurzelkrapp (Farbmittel) Ziegel Zinnober Öl Steinfassung Öle (Architektur) Öle (Bindemittel und filmbindendes Material) Öllackfirnisse (Malerei) Öllackfirnisse (Mobiliar) Ölmalerei (Architektur) Überzüge (Mobiliar) Überzüge Papier (Malerei) Überzüge Stein
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