L’architecture françoise des bastiments particuliers
Autor Savot, Louis ;
Titel L’architecture françoise des bastiments particuliers
Untertitel
Publikationsjahr 1624
Publikationsort Paris
Verlag/Herausgeber Sébastien Cramoisy,
Sprache Französisch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Über das Leben von Louis Savot (Saulieu, um 1579 – 1640) ist ausser seinen Publikationen wenig bekannt. Mit 20 Jahren studierte er Medizin in Paris. Neben der Publikation von verschiedenen Werken zu medizinischen Problemen schrieb er auch ein wichtiges Werk über Numismatik. Zu seinen Aktivitäten als praktizierender Arzt gesellten sich bald humanistische Interessen und Überlegungen zu den idealen Lebensbedingungen seiner Zeitgenossen. Daher ist es nicht aussergewöhnlich, dass sich ein Arzt um Architektur interessiert, Claude Perrault ist ein weiteres Beispiel (Perrault 1673), auch wenn das nicht von allen ausgebildeten und erfahrenen Architekten gern gesehen wird (Bullet 1691).

Savot’s Werk L’architecture françoise ... , ohne Illustrationen in seiner ersten Ausgabe, richtet sich ausdrücklich an die französische Noblesse und Grande Bourgoisie, im Gegensatz zur gängigen Mode, häuser modell für kleine und grosse Brieftaschen aufzuzeigen. Savot gibt einen sehr guten Überblick über den konstruktiven Teil von Architektur. Die Kapitel behandeln alle Bereiche eines Baus, so Eingangshallen, Vorzimmer, Gallerien, Bibliotheken, Türen, Fenster, Kamine, Decken usw. Sein Anliegen ist dabei doppelt: Als Mediziner und Hygieniker legt er grossen Wert auf die bestmögliche Ausrichtung seiner Häuser in Bezug auf Licht, Wärme und Feuchtigkeit. Die Küchen und die Tierställe sind derart angelegt, dass keine Gerüche und sonstigen Unahnnehmlichkeiten die Wohnbereiche beeinträchtigen. Als zweites wichtiges Anliegen gibt er den Bauherrn alle Möglichkeiten in die Hand, die Unternehmer und Handwerker mit präzisen Materialangaben bezüglich Qualität und Preis zu überwachen, um so möglichst unangenehmen Überraschungen auszuweichen.

Aus heutiger konservatorischer und denkmalpflegerischer Sicht sind diese Angaben äusserst wertvoll. Die Angaben über Steine, Ziegelsteine, Holz, Gips, Terracotta oder Mörtel geben die Qualitätsanforderungen der Zeit wieder.

Dass das Werk vom Architekten François Blondel (Blondel 1675) zweimal mit textlichen Erweiterungen und diesmal mit Illustrationen herausgegeben wurde, belegt die Aktualität der Anliegen von Louis Savot für das spätere 17. Jahrhundert. Aussergewöhnlich auch die beigefügte lange Bibliographie zu Architekturbüchern.

Ausgaben Weitere franz. Ausgaben: Antoine Robinot & Jean Gesselin, Paris 1642 / Erweitert und illustriert: Avec des figures & des nottes de M. Blondel .., François Clousier & Pierre Aubouyn, Paris 1673 (ill.) + noch einmal erweitert, Veuve François Clousier, Charles Clousier, Pierre Aubouyn, Jacques Villery & Pierre Emery, Paris 1685 (ill.; Ex.: Bern UB: ZB Rar alt 9339).
Bezug zu anderen Quellen
Referenzen Rosenthal 1795, Cicognara 1821, Architectura
Verfasser Zindel 2017
Feedback
Wissen Sie mehr als wir? Haben Sie einen Fehler entdeckt? Gerne nehmen wir ihre Informationen in unsere Datenbank auf.