Giovanni Pietro Bellori, Kunsttheoretiker und Kunsthistoriker, der den Satz geprägt hat: « Die Malerei besteht in der Nachahmung der schönen Formen ». Einführend erläutert er seine Idea del Bello, die dreier Bedingungen bedarf: Es müssen ordine ( Proportion der Teile ), modo ( Quantität ) und specie ( Form = Linie und Farbe ) gegeben sein. In seinen vite schreibt Bellori in der Tradition der römischen Vitaeschreiber über verstorbene Künstler. Es handelt sich um eine wichtige, wertende und für die Kunsttheorie entscheidende Schrift, da aus erster Hand. Nur der erste Teil des grossen Werkes ist erschienen, u.a. mit der wichtigsten Biographie zu Nicolas Poussin und einem Bruchstück des Entwurfes zu einem Traktat über Malerei von Poussin ( gest. 1665 ). Das gesamte Manuskript des Entwurfes zu Poussins Malereitraktat ist in der Ausgabe von Gault de Saint-Germain, Paris 1803, publiziert ( s.o. ). Dass die Kunst der Natur überlegen und übergeordnet ist, wie aller Geist aller Materie und dass sie eine höhere Sprache ist, dies alles verkörpert Poussin für Bellori. Weitere Biographien, u.a. Annibale und Agostino Carracci, Federigo Baroccio, Caravaggio, Rubens, Van Dyck, Francesco Duquesnoy, Domenichino, Lanfranco und Algardi. Unter den technischen Hinweisen zu den Maltechniken sind neben denen von Poussin auch die von Baroccio und Caravaggio wichtig.